Heinrich B?lls Briefe aus dem Zweiten Weltkrieg – ein einmaliges DokumentHeinrich B?lls Briefe aus dem Zweiten Weltkrieg sind, als Aufzeichnungen des Soldaten und werdenden Schriftstellers B?ll, ?hnlich wie Victor Klemperers Tageb?cher einzigartige Zeugnisse des Alltags aus Zeiten des Krieges und der Not.Heinrich B?ll, 1917 geboren, hat als Gefreiter der deutschen Wehrmacht von 1939 an den ganzen Zweiten Weltkrieg bis zur Kapitulation der Deutschen 1945 mitgemacht, in verschiedenen Kasernen und Einrichtungen in Deutschland und an Kriegsschaupl?tzen in Frankreich, Polen, Rum?nien, Ungarn und Ru?land. Er wurde mehrfach verwundet. W?hrend dieser Jahre hat B?ll fast t?glich Briefe geschrieben, die ?berwiegend an Annemarie Cech, die in dieser Zeit seine Frau wurde, gerichtet sind, aber auch an die Familie und Freunde. Die Briefe beschreiben den Soldatenalltag und den Krieg, sie widmen sich dem Leben im besetzten Frankreich, zeugen von den N?ten des leidenschaftlichen Katholiken B?ll und seinem Hass auf die Uniform, zeigen aber auch die Zeitgebundenheit B?lls, aus der er sich herausgearbeitet hat zu dem Schriftsteller und Menschen, wie wir ihn kennen. An der Ostfront werden sie zu drastischen Zeugnissen vom Verbrechen des Krieges. B?lls Briefe, ein Dokument, wie es von keinem anderen deutschen Schriftsteller vorliegt, sind ?berdies auch ein Zeugnis von seiner fr?hen Besch?ftigung mit dem Schreiben selbst, mit Lekt?reeindr?cken und ?sthetischen Fragen, und sie sind selbst gleichsam ?bungsst?cke f?r das kommende literarische Werk. Von Annemarie B?ll sorgf?ltig ausgew?hlt, von Jochen Schubert herausgegeben und kommentiert und von James H. Reid mit einem Nachwort versehen, sind die Kriegsbriefe B?lls ein wichtiges Dokument der Erfahrung und Deutung des Zweiten Weltkrieges und der deutschen Mentalit?t, ein Dokument auch der Entwicklung Heinrich B?lls.Heinrich B?ll, 1917 in K?ln geboren, nach dem Abitur Buchhandelslehre. 1939-1945 Soldat, danach Gefangenschaft; nach dem Krieg Student und Hilfsarbeiter in der Tischlerei des Bruders; seit 1950 freier Schriftsteller in K?ln. F?r sein Werk erhielt er u.a. 1967 den B?chner-Preis und 1972 den Nobelpreis f?r Literatur, war Pr?sident des bundesdeutschen und des internationalen PEN-Clubs. Er starb am 16. Juli 1985.Jochen Schubert (Dr. phil.), geboren 1957 in Dortmund. Studium der Germanistik, Philosophie und P?dagogik in Bonn. Seit 1995 Mitarbeiter der Heinrich-B?ll-Stiftung.James H. Reid, geboren 1938 in Bothwell (Schottland). Lehrte an der Freien Universit?t Berlin, Professor an der University of Nottingham, 1996 Emeritierung. Zahlreiche Ver?ffentlichungen, u.a. Heinrich B?ll, Ein Zeuge seiner Zeit (1991). Jochen Schubert ist einer der sechs Herausgeber der Heinrich B?ll Werkausgabe K?lner Ausgabe.


