Dass er als Sohn einer j?dischen Mutter davonkommen w?rde, war unwahrscheinlich. Wie er dennoch davonkam, und das immer wieder, davon schreibt Ralph Giordano so engagiert wie klarsichtig. Eigenschaften, die ihn zu einem der pr?genden Publizisten der Bundesrepublik machen w?rden.?ber Nacht sieht sich der Zehnj?hrige 1933 konfrontiert mit einer Macht, vor der bald schon die Welt zittern wird. Unter welchem Druck steht ein Siebzehnj?hriger, der das Leben seiner Mutter beenden will, um ihr ein schlimmeres Schicksal zu ersparen? Und wie l?sst sich ein sich immer steigernder Schrecken aushalten, bis der Zweiundzwanzigj?hrige erlebt, woran er nicht mehr geglaubt hat: die Befreiung? W?hrend der Schwur, Deutschland zu verlassen, dahinschmilzt, k?mpft der Verfolgte von einst um ein schwer erreichbares Ziel: Zugeh?rigkeit. Als Journalist, Schriftsteller und eine wichtige Stimme in der Auseinandersetzung mit der historischen Schuld des Nationalsozialismus streitet und schreibt er unabl?ssig. Die »Erinnerungen eines Davongekommenen« sind ein Dokument eines unvergleichlichen Lebens, die Bilanz eines gro?en Humanisten.


